Das römische Amphitheater oder die Attraktion des Entsetzlichen

Brot und Spiele Mehr als 250 über das gesamte Imperium verteilte, vollständig von Zuschauerrängen umschlossene und dem Gladiatorenkampf sowie der Wildtierhetze (venatio) dienende ovale Arenen, die gemeinsam bautypologisch als Amphitheater angesprochen werden, sind uns aus römischer Zeit bekannt. Ungeachtet sonst bestehender Gemeinsamkeiten waren der griechischen Kultur mit ihrer durchaus vorhandenen allgemeinen Wertschätzung, der in schriftlichen … Das römische Amphitheater oder die Attraktion des Entsetzlichen weiterlesen

Römische Architektur: Der Podiumstempel

Römische Religion Den Römern ist die mit geradezu wissenschaftlicher Akribie betriebene Erforschung des göttlichen Willens ein stetes Anliegen gewesen. Neben den hierarchisch an der Spitze des Pantheon, des Götterhimmels, befindlichen zwölf olympischen Hauptgöttern, deren Gunst und Wohlwollen man erstrebte, galt es ebenso die Heerscharen anderer göttlicher Kräfte nicht gegen sich aufzubringen, nicht zu erzürnen. Von … Römische Architektur: Der Podiumstempel weiterlesen

Römische Architektur: Der Triumphbogen

Zu den markantesten Beispielen römischer Baukunst gehören neben den sich kilometerlang durch die Landschaft schlängelnden oberirdischen Wasserleitungen, den Aquädukten, neben den Veranstaltungsorten blutiger Tierhetzen und erbarmungsloser Gladiatorenkämpfe, den Amphitheatern, neben den mit Fußbodenheizungen und raumüberspannenden Gewölbekonstruktionen versehenen Stätten der Badekultur, den Thermen, die auch als Ehrenbogen bekannten Denkmäler, die von Kunsthistoriker*innen und Altertumswissenschaftler*innen üblicherweise synonym … Römische Architektur: Der Triumphbogen weiterlesen

Das Bauhaus: Ideenschmiede für Architektur, Design und Kunst

Hat es je eine andere Kunsthochschule oder Akademie gegeben, die nur 14 Jahre lang existierte und dennoch einen derart weitreichenden ideellen Einfluss vorweisen kann? Vermutlich nicht! Die zudem so hartnäckigem Widerstand ausgesetzt war, dass während dieser knapp anderthalb Jahrzehnte ihres Bestehens mehrfach die Umzugskoffer gepackt werden mussten, um an einem anderen, einem neuen Ort wieder … Das Bauhaus: Ideenschmiede für Architektur, Design und Kunst weiterlesen

Schwieriges Erbe der Kolonialzeit: Afrikanische Raubkunst in europäischen Museen

In zeitlich dichter Reihung ist die Gründung der ersten völkerkundlichen Museen hierzulande erfolgt. Den Anfang haben dabei die Königlich Ethnographische Sammlung in München 1862 und das Königliche Museum für Völkerkunde in Berlin 1873 gemacht. Entsprechende Institutionen in Leipzig, Dresden und Hamburg sind darauf in den Jahren von 1874 bis 1879 eingerichtet und eröffnet worden. Eine … Schwieriges Erbe der Kolonialzeit: Afrikanische Raubkunst in europäischen Museen weiterlesen

Im goldenen Zeitalter der Niederlande: der Tulpenhype 1637

Wirtschaftskrisen im europäischen Mittelalter waren fast immer durch mangelhafte Ernteerträge hervorgerufene  Versorgungskrisen. Die Menschen lebten vorwiegend auf dem Lande, die Gesellschaften insgesamt waren agrarisch geprägt. Solange das Wetter mitspielte, funktionierte das auf weitgehende Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln ausgerichtete Modell der Dorfbevölkerungen. Kam es zur durch eine Dürre, eine Überschwemmung oder andere klimatische Extreme verursachten Verknappung war … Im goldenen Zeitalter der Niederlande: der Tulpenhype 1637 weiterlesen

Ein englischer Garten mitten in der Stadt: der Hofgarten in Düsseldorf

Einleitung Wie so häufig in der deutschen Geschichte waren es die Verwüstungen und Verheerungen eines Krieges, die auch im vorliegenden Fall ein planerisches und gestalterisches Umdenken notwendig machten. Gemeint ist der bis 1763 andauernde Siebenjährige Krieg, in dem es dem britischen Empire auf den fernen Schauplätzen Indiens und Nordamerikas schließlich gelang, sich gegenüber dem europäischen … Ein englischer Garten mitten in der Stadt: der Hofgarten in Düsseldorf weiterlesen

Historismus: Neues Bauen und neues geschichtliches Denken im 19. Jahrhundert

Das 19. Jahrhundert war das Jahrhundert des Historismus. Die drei abschließenden Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts als Phase der Vorbereitung und die als Nachblüte bis zum Ersten Weltkrieg verstrichene Zeit vervollständigen die Chronologie. Damit ist ziemlich genau der Rahmen abgesteckt, der den britischen Sozialhistoriker Eric J. Hobsbawm dazu bewogen hat, vom "langen 19. Jahrhundert" zu sprechen. … Historismus: Neues Bauen und neues geschichtliches Denken im 19. Jahrhundert weiterlesen

Cocooning im 19. Jahrhundert: die Kultur des Biedermeier

Der Rückzug ins Private Cocooning ist ursprünglich ein Begriff aus der Zoologie, der ein charakteristisches Stadium der Metamorphose verschiedener Insektenarten beschreibt. Die Trendforscherin Faith Popcorn hat Cocooning bereits in den 1980er Jahren aus dem traditionellen biologischen Kontext entlehnt und kreativ auf Verhaltensmuster menschlicher Gesellschaften übertragen. Seitdem wird damit der Rückzug in die eigenen (gemieteten) vier … Cocooning im 19. Jahrhundert: die Kultur des Biedermeier weiterlesen

Kunstraub in der NS-Zeit

Welche Künstlerinnen und Künstler verfemt und verfolgt, welche Kunststile als unangemessen und mit vorgeblichem deutschen Kunstempfinden unvereinbar verachtet wurden, darüber hat in diesem Blog der Beitrag "Maler, Museen und Motive oder wie aus "Entarteter Kunst" Raubkunst wurde (1. Teil)" im Mai 2018 informiert. Entsprechend dieser negativen Einschätzung und Etikettierung moderner Kunst ist die nationale öffentliche … Kunstraub in der NS-Zeit weiterlesen