Der Aufstieg der Naturwissenschaften im 19. Jahrhundert

Ein neues Weltbild 350 Jahre waren vergangen, als der rechte Zeitpunkt gekommen schien, nach sorgfältigen Vorarbeiten eine Entschuldigung auszusprechen. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, Papst Johannes Paul II., drückte im Oktober 1992 im Rahmen einer historischen Wiedergutmachungsrede sein Bedauern darüber aus, dass der toskanische Naturforscher Galileo Galilei durch die römische Inquisition in mehrere Gerichtsprozesse verstrickt … Der Aufstieg der Naturwissenschaften im 19. Jahrhundert weiterlesen

Schwieriges Erbe der Kolonialzeit: Afrikanische Raubkunst in europäischen Museen

In zeitlich dichter Reihung ist die Gründung der ersten völkerkundlichen Museen hierzulande erfolgt. Den Anfang haben dabei die Königlich Ethnographische Sammlung in München 1862 und das Königliche Museum für Völkerkunde in Berlin 1873 gemacht. Entsprechende Institutionen in Leipzig, Dresden und Hamburg sind darauf in den Jahren von 1874 bis 1879 eingerichtet und eröffnet worden. Eine … Schwieriges Erbe der Kolonialzeit: Afrikanische Raubkunst in europäischen Museen weiterlesen

Die Kongo-Konferenz 1884/85 in Berlin und der Wettlauf um Afrika

Der Berliner Kongress, bei dem Reichskanzler Bismarck sich als "ehrlicher Makler" so vorzüglich, weil scheinbar jenseits aller schnöden Parteiinteressen stehend, präsentieren konnte, lag erst sechs Jahre zurück, als die Reichshauptstadt erneut in die Gastgeberrolle für ein bedeutendes internationales Zusammentreffen rückte. Von November 1884 bis Februar 1885 tagte in Berlin eine Konferenz, die nichts weniger als … Die Kongo-Konferenz 1884/85 in Berlin und der Wettlauf um Afrika weiterlesen

In der Welt von Friedrich Nietzsche

"Gelobt sei, was hart macht. Ich lobe das Land nicht, wo Butter und Honig fließt." "Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet!" "Der christliche Entschluss, die Welt hässlich und schlecht zu finden, hat die Welt hässlich und schlecht gemacht." "Demokratie ist die Verfallsform des Staates!" Um markige Worte war der Urheber … In der Welt von Friedrich Nietzsche weiterlesen

Der Gründerkrach 1873: Ökonomische Verwerfungen im noch jungen deutschen Kaiserreich

"Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist!" So heißt es in der im April 1874 im Theater an der Wien uraufgeführten komischen Operette "Die Fledermaus" von Johann Strauß, dem als Walzerkönig bekannten Komponisten. Wegen Beamtenbeleidigung ist es dem Rentier Gabriel von Eisenstein auferlegt worden, eine mehrtägige Haftstrafe anzutreten. Doch die allgemeine Hochstimmung, … Der Gründerkrach 1873: Ökonomische Verwerfungen im noch jungen deutschen Kaiserreich weiterlesen

Ein englischer Garten mitten in der Stadt: der Hofgarten in Düsseldorf

Einleitung Wie so häufig in der deutschen Geschichte waren es die Verwüstungen und Verheerungen eines Krieges, die auch im vorliegenden Fall ein planerisches und gestalterisches Umdenken notwendig machten. Gemeint ist der bis 1763 andauernde Siebenjährige Krieg, in dem es dem britischen Empire auf den fernen Schauplätzen Indiens und Nordamerikas schließlich gelang, sich gegenüber dem europäischen … Ein englischer Garten mitten in der Stadt: der Hofgarten in Düsseldorf weiterlesen

Die Stadt im 19. Jahrhundert

Seit einer Reihe von Jahren erleben viele Städte hierzulande einen kontinuierlichen Zuzug. Mancherorts ist der Wettbewerb um erschwinglichen Wohnraum nicht nur zur Geduldsprobe, sondern zu einem existentiellen Problem geworden. Als Konsequenz sah sich sogar die Bundesregierung veranlasst, gesetzgeberisch regulierend auf die Märkte einzuwirken. Welch ungleich größeren Belastungen indes müssen Staat und Gesellschaft im vorvergangenen Jahrhundert … Die Stadt im 19. Jahrhundert weiterlesen

Historismus: Neues Bauen und neues geschichtliches Denken im 19. Jahrhundert

Das 19. Jahrhundert war das Jahrhundert des Historismus. Die drei abschließenden Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts als Phase der Vorbereitung und die als Nachblüte bis zum Ersten Weltkrieg verstrichene Zeit vervollständigen die Chronologie. Damit ist ziemlich genau der Rahmen abgesteckt, der den britischen Sozialhistoriker Eric J. Hobsbawm dazu bewogen hat, vom "langen 19. Jahrhundert" zu sprechen. … Historismus: Neues Bauen und neues geschichtliches Denken im 19. Jahrhundert weiterlesen

Kaiser Friedrich III.: Ein (fast) vergessener Herrscher

Als sein Vater Wilhelm I. an den Schalthebeln der Macht saß, ist im Rahmen der kleindeutschen Lösung 1871 das Kaiserreich gegründet worden, unter seinem Sohn Wilhelm II. ist es - keine fünfzig Jahre später - endgültig und unwiederbringlich untergegangen. Nicht unähnlich der römischen Geschichte, die ein Vierkaiserjahr aufweist, in dem sich 69 n. Chr. der … Kaiser Friedrich III.: Ein (fast) vergessener Herrscher weiterlesen

Buchbesprechung: „1870/71: Der Mythos von der deutschen Einheit“ von Tillmann Bendikowski

Nachdem sich der Hamburger Historiker Tillmann Bendikowski bereits vor einigen Jahren als Autor mit Friedrich dem Großen beschäftigt hat, liegt seit Mai 2020 seine neueste Arbeit zum Thema preußisch-deutscher Geschichte vor. Der Titel "1870/71" verweist darauf, dass thematisch die Reichsgründung, die Erschaffung des von vielen Beobachtern als zeitlich überfällig wahrgenommenen Nationalstaats und die Kaiserproklamation im Spiegelsaal … Buchbesprechung: „1870/71: Der Mythos von der deutschen Einheit“ von Tillmann Bendikowski weiterlesen